ASJust Working Papers

ASJust Working Paper 7 Titel, Antisemitische Beleidigungen und Strafrecht. Eine Analyse der strafgerichtlichen Rechtsprechung zu den Ehrdelikten

ASJust Working Paper 7

Antisemitische Beleidigungen
und Strafrecht.

Eine Analyse der strafgerichtlichen
Rechtsprechung zu den Ehrdelikten

von Laura Schwarz
im Dezember 2024

Abstract

This working paper traces the judicial discourse surrounding antisemitic insults. This is because antisemitic insults have also been around since the 1950s – so they have a long history. The focus here is on the historicization of the protection of the honour of Jews by the criminal courts, the question of the criminal liability of calling another person a Jew according to § 185 StGB and the judicial recognition of the insultability of Jews as a collective. In a second step, central criminal law dogmatic problem points of the recently introduced criminal offense of inciting insult according to § 192a StGB are raised. In particular, the question of the suitability of the statement to attack the human dignity of others, the categorization of those affected by the application of § 192a StGB by the criminal courts and the problematic anchoring of the term „race“ in the offence and the criminal law approach to this term will be discussed.

Zusammenfassung

Dieses Working Paper zeichnet den gerichtlichen Diskurs rund um antisemitische Beleidigungen nach. Denn auch antisemitische Beleidigungen gibt es schon seit den 1950er Jahren – sie haben also eine lange Geschichte. Der Fokus liegt dabei auf der Historisierung des Ehrschutzes von Jüdinnen*Juden durch die Strafgerichte, der Frage nach der Strafbarkeit der Bezeichnung einer anderen Person als „Jude“ nach § 185 StGB und der gerichtlichen Anerkennung der Beleidigungsfähigkeit von Jüdinnen*Juden als Kollektiv. In einem zweiten Schritt werden zentrale strafrechtsdogmatische Problempunkte des jüngst eingefügten Straftatbestands der verhetzenden Beleidigung nach §192a StGB aufgeworfen. Dabei wird insbesondere auf die Frage der Eignung der Äußerung die Menschenwürde Anderer anzugreifen, die bei der Anwendung des § 192a StGB durch die Strafgerichte erfolgende Kategorisierung Betroffener und die problematische Verankerung des Begriffs der „Rasse“ im Tatbestand und den strafrechtswissenschaftlichen Umgang mit diesem Begriff eingegangen.

Keywords

Antisemitische Beleidigungen, Ehrschutz von Jüdinnen*Juden, Kollektivbeleidigungsfähigkeit von Jüdinnen*Juden, Bezeichnung als Jude, gerichtlicher Diskurs, verhetzende Beleidigung, Meinungsfreiheit.

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