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Nationalsozialismus und Jurisprudenz

Erinnerungskonjunkturen in der deutschen Rechtswissenschaft
mit Univ.-Prof.in Dr.in Lena Foljanty (Universität Wien)

Wie steht es um die kritische Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in Recht und Rechtswissenschaft? So verstrickt die Jurisprudenz in Unrecht und Verbrechen war, so schwierig und zögerlich gestaltete sich die Auseinandersetzung mit den eigenen Taten nach 1945: vom beredten Vergessen und Verdrängen in der unmittelbaren Nachkriegszeit über erste Versuche der Konfrontierung in den 1960er und 1970er Jahren bis hin zur Entwicklung der juristischen Zeitgeschichte in den 1990er Jahren. Der Vortrag zeichnet diese Etappen nach und fragt danach, welche Faktoren für die Entwicklung einer produktiven Erinnerungskultur im Recht hinderlich bzw. förderlich waren. Er lädt damit dazu ein, die aktuellen Umbenennungen von Referenzwerken und die Debatte um die Implementierung des NS-Unrecht in die juristischen Curricula kritisch zu befragen: Warum jetzt? Warum erst jetzt?

Veranstaltungs-Details

  • TERMIN: 01. Juni 2023, 18:15 – 20:15 Uhr
  • KATEGORIE: Vortrag
  • ORT: Humboldt-Universität, Berlin
  • Details: Humboldt-Universität zu Berlin, Juristische Fakultät, Unter den Linden 9, Raum 213
  • WEITERE INFORMATIONEN